Heute beantworte ich sechs Fragen, die mir immer wieder zum feministischen Jahrestraining SCHÄTZE HEBEN, SPRÜNGE WAGEN gestellt werden.
1. Wann ist das feministische Jahrestraining SCHÄTZE HEBEN, SPRÜNGE WAGEN das Richtige für mich?
- Wenn du merkst, dass du in deinem Alltag und in deinem Leben immer wieder ausgebremst bist – durch Verhaltensmuster, die du mit deiner weiblichen Sozialisation in Verbindung bringst.
- Wenn du wiederholt Entscheidungen fällst, die dir nicht wirklich entsprechen, und du das Gefühl hast, tiefer eintauchen zu wollen, um zu verstehen, was du brauchst, um erfüllende Entscheidungen zu treffen.
- Wenn du einen klaren und guten Zugang zu deinen Wünschen und Bedürfnissen entwickeln möchtest.
- Wenn du Lust auf ein geschütztes Spielfeld hast, in dem du dich neu ausprobieren kannst.
- Wenn du spürst, dass du noch einiges an innerem und äußerem Freiraum gewinnen kannst, wenn du dich den Themen kindliche Prägungen, Körper, Selbstwert und Lebensträume in Ruhe, wohlwollend und in einem sicheren Rahmen widmen würdest.
- Wenn du es leid bist, auf deinen Themen alleine rumzudenken, und dich nach Feedback, Inspiration und Begleitung sehnst.
- Wenn du dich in einen intensiven Austausch mit anderen Frauen begeben möchtest und aus den gemeinsamen Prozessen und der Verbundenheit Kraft schöpfen magst.
- Wenn du Lust auf einen regelmäßigen Ort hast, auf den du dich verlassen kannst und an dem du dich ganz ohne Maske zeigen darfst. Ein Ort, wo du mit allem, was du mitbringst, gut aufgehoben bist.
- Wenn du dir selbst ein Jahr lang Aufmerksamkeit schenken möchtest, für die es im Alltag oft keinen Raum gibt.
2. An wen richtet sich das feministische Jahrestraining?
Das Jahrestraining richtet sich an Frauen, die eine Reise zu sich machen wollen. Frauen, die sich von einschränkenden Mustern und Rollenbildern befreien wollen. Frauen, die neue Spielräume erkunden und bespielen wollen. Frauen, die Lust auf eine intensive Auseinandersetzung im Rahmen einer Gruppe, auf Verbundenheit und Austausch haben, wie es ihn im Alltagsleben nur selten gibt. Frauen, die sich sehnen nach einer regelmäßigen Insel der Zeit nur für sich und ihre Bedürfnisse.
Das Jahrestraining ist offen für Menschen, die als Frau sozialisiert wurden und sich als Frau identifizieren.
3. Was erwartet mich im feministischenJahrestraining?
Das Treffen findet an einem Abend in der Woche in Präsenz in Berlin statt und dauert jeweils 3h. Die Abende sind gestaltet mit einer Vielzahl an Methoden, darunter kreative Übungen, Reflexionsphasen, Körper- und Bewegungsübungen und vieles mehr.
Über das Jahr bewegen wir uns durch sechs Themenfelder. Zu Beginn steht eine Phase des gegenseitigen Kennenlernens. Dann widmen wir uns sechs Lebensbereichen, die die meisten Frauen in unserer patriarchal geprägten Gesellschaft umtreiben: Prägungen als Mädchen, Selbstwert und Selbstvertrauen, dein Körper als Schatz, Lebensträume und Abschied und Neubeginn.
Ziel ist es, dass du dich in deinem Leben zuhause fühlst und Freiraum hast, um dich zu entfalten und die Tanzfläche deines Lebens nach deinen Wünschen zu bespielen.
In den verschiedenen Themenfeldern bekommst du die Möglichkeit, zu reflektieren und zu spüren, was dich geprägt hat, was du zu deinem gemacht hast und was du davon wieder loslassen möchtest. Du findest Klarheit darüber, was für dich förderlich und was hinderlich ist. Du bekommst Raum, um Neues auszuprobieren und in dein Leben zu integrieren.
Diesen Veränderungsprozess erlebst du im vertrauensvollen Rahmen der Gruppe, begleitet von mir. Das Programm enthält dabei eine ausgewogene Mischung aus Partnerinnenübungen, Einzelübungen und solchen in der ganzen Gruppe.
Durch den Austausch in der Gruppe, die verschiedenen Sichtweisen auf Themen, die Aufmerksamkeit und gegenseitige Zeuginnenschaft entsteht eine hohe Intensität, die Veränderungsprozesse befördert und neue Wege gangbar werden lässt. Oftmals löst sich das Gefühl des Alleineseins mit einer Problematik im Kontext der Gruppe auf. Strukturen werden sichtbar, und damit zeigt sich auch, dass die Ursachen für Schwierigkeiten in vielen Fällen nicht bei der einzelnen Frau liegen.
Du erlernst mehr Großzügigkeit dir selber gegenüber, erkundest, welche Hebel du in der Hand hast und schaffst dir ein unterstützendes Umfeld für deine Vorhaben.
4. Was ist, wenn ich etwas nicht mitmachen möchte?
Alles, was wir im feministischen Jahrestraining machen, sind Angebote und Vorschläge. Du musst nichts mitmachen, was du nicht möchtest. Jede Frau trägt die Verantwortung für sich selber. Manchmal ist es gut, nach einer ersten inneren Abwehr noch einmal zu überprüfen, ob es nicht doch einen Weg für dich gibt – evtl. kannst du auch in einer abgewandelten, für dich stimmigeren Form teilnehmen. Wenn du dabei bleibst, dass du nicht mitmachen magst, dann gibst du einfach kurz Bescheid, ganz ohne dich erklären zu müssen, und ziehst dich für diesen Moment raus.
5. Warum findest das feministische Jahrestraining in Präsenz statt?
Im feministischen Jahrestraining ist die intensive Begegnung mit sich selbst und mit anderen Frauen zentral. Der Resonanzraum, den die Frauen füreinander bieten, ist ein ganz wichtiger Faktor und wird vor allem durch einen in Präsenz geteilten Raum spürbar.
Wir arbeiten viel mit Bewegung im Raum, experimentieren damit, welchen Raum wir uns wie nehmen, und probieren Perspektivwechsel aus. Und nicht zuletzt bringe ich euch viele haptische, kreative Materialien mit, mit denen wir gemeinsam arbeiten.
All das lässt sich online nur sehr eingeschränkt umsetzen.

6. Katinka, was ist deine Motivation das feministische Jahrestraining anzubieten?
Als Coach mit feministischer Perspektive sehe ich einen großen Wert in der Arbeit mit Gruppen. In manch einem Coachingansatz sehe ich die Gefahr, dass nur auf das Individuum geschaut wird und die Verantwortung für Schwierigkeiten und ihre Behebung als individuelle Aufgabe gesehen wird. Die Arbeit in Gruppen schafft es, sichtbar zu machen, dass viele Themen strukturell sind, dass die einzelnen Frauen nicht alleine damit sind. Zugleich wird es möglich die Kraft von gegenseitigem Feedback und Unterstützung zu nutzen und so der Individualisierung entgegenzuwirken.
Ich finde es faszinierend, welches Vertrauen in diesen Gruppen wächst. Ich finde es bereichernd zu erleben, wie Frauen sich gegenseitig inspirieren, auf Ideen bringen, auf die sie sonst nie gekommen wären, und gemeinsam den Boden bereiten für mutige Schritte, die die Einzelne alleine nicht gegangen wäre.
Ein weiterer Grund für mich, ein Programm über ein Jahr anzubieten, ist das Wissen und die Erfahrung, dass nachhaltige Veränderung Zeit und Kontinuität braucht. Im feministischen Jahrestraining haben wir die Möglichkeit, Dinge zu erarbeiten, auszuprobieren, wieder in die Gruppe zu tragen, Neues zu entwickeln und wieder auszuprobieren. Durch das Dranbleiben und durch den verlässlichen und vertrauensvollen Rahmen können nach und nach wirklich gangbare Wege gefunden und Veränderungen im Alltag verankert werden.
Die Begleitung von Frauen über ein Jahr und das Erleben der Veränderungen sind für mich ein Geschenk, das ich sehr schätze.